Gleichwohl: Es war das erste Spiel in der neuen Saison und die Mannschaft hat schon am Sonntag in Neuss Gelegenheit, eine Reaktion zu zeigen.
Der Abend in der Diezer Eissporthalle begann vielversprechend: Bereits nach drei Minuten brachte Julian Grund die Gastgeber in Führung. Die Spielanteile in den ersten Minuten waren klar verteilt: Die Rockets hatten mehr vom Spiel, suchten gleichwohl trotz der Führung noch nach Struktur und Körpersprache. Der Ausgleichstreffer von Michal Plichta (8.) fühlte sich zunächst an wie ein kleiner Betriebsunfall. Doch aus dem kleinen wurde ein großer. Denn die Kobras waren nun nicht nur giftiger in den Zweikämpfen, schneller im Überbrücken der neutralen Zone, sie machten das Ding zudem auch rein - aus zum Teil unmöglichen Winkeln. Das 1:2 von Joey-Max Menzel (16.) war sehenswerte Präzisionsarbeit, das 1:3 durch Plichta (17.) aus spitzem Winkel wohl noch irgendwie abgefälscht. Ein Weckruf zu frühem Zeitpunkt, noch blieb ausreichend Zeit zu reagieren.
Doch immer, wenn man das Gefühl hatte, die EGDL „wurschtelt“ sich jetzt in die Partie rein, gab es postwendend Dämpfer. Das 2:3 von Julian Grund (31.) war vielumjubelt, das 2:4 von Plichta zwei Minuten später ernüchternd. Das 3:4 von Tobias Schwab (37.) machte wieder Hoffnung, der Konter-Doppelschlag von Philipp Heffler (39.) und Jesse Parker (40.) zum 3:6 ließ die Konfetti-Kanonen final verstummen. Denn da stimmte nicht mehr länger nur das Ergebnis nicht, es hakte an viel zu vielen Stellen. Und das, obwohl das Schussverhältnis deutlich für die Rockets sprach. „In der Phase hätte das Spiel kippen können“, sagte Dinslakens Trainer Milan Vanek. „Da hatten wir bei einem Schussverhältnis von 7:22 phasenweise auch Glück. In der Summe aber haben wir verdient gewonnen.“
Daran gab es auch nach 60 Minuten keinen Zweifel. Denn wenn beide Teams im letzten Abschnitt jeweils doppelt treffen, kannst du auch keinen Rückstand aufholen: Bei den Kobars netzten Parker (44.) und Plichta (53.) ein, für die EGDL traf Pierre Wex im Doppelpack (51., 56.). „Bei den Spielern muss es jetzt Klick im Kopf machen“, sagte Rockets-Trainer Jens Hergt. „Die schöne Zeit der Vorsaison ist vorbei, wir müssen jetzt für jeden Punkt hart arbeiten. Denn natürlich macht es Spaß, gegen den Vizemeister zu gewinnen. Wir sind nach gutem Start völlig von unserer Linie abgewichen und haben uns gar nicht mehr mit dem Spiel beschäftigt. Da waren dann plötzlich Dinge wie der Schiedsrichter wichtiger, sowas darf uns nicht passieren. Sonntag in Neuss werden wir eine Reaktion zeigen, denn mit der Einstellung von Freitagabend haben wir auch dort ganz schlechte Karten.“
EG Diez-Limburg: Schönfelder (41. Flemming) - Engel, Mörschler, Naumann, Krämer, E. Grund, Corbett - Niestroj, Mainzer, Bruch, Firsanov, Wex, Schwab, Stark, Zdenek, J. Grund, Böhm.
Schiedsrichter: Marc Stromberg.
Zuschauer: 356.
Tore: 1:0 Julian Grund (3.), 1:1 Michal Plichta (8.), 1:2 Joey-Max Menzel (16.), 1:3 Michal Plichta (17.), 2:3 Julian Grund (31.), 2:4 Michal Plichta (33.), 3:4 Tobias Schwab (37.), 3:5 Philipp Heffler (39.), 3:6 Jesse Parker (40.), 3:7 Jesse Parker (44.), 4:7 Pierre Wex (51.), 4:8 Michal Plichta (53.), 5:8 Pierre Wex (56.).
Strafen: Diez-Limburg 22 + 10 Böhm, 16.
Der Ausblick:
Sonntag, 20 Uhr: Neusser EV - EGDL
Dienstag, 20.30 Uhr: EGDL - Herforder Ice Dragons