Starke Rockets klauen dem Spitzenreiter einen Punkt

Die Konstellation vor der Partie war eigentlich eindeutig: Die Scorpions reisten mit 11 Siegen in Serie an den Diezer Heckenweg an, haben bisher 15 der 16 Saisonspiele gewonnen. Zwei Tage zuvor kam Mitaufsteiger Herford in Hannover mit 2:11 unter die Räder. Dazu fehlten mit Kevin Lavallee, Pierre Wex, Marius Pöpel, Niklas Hildebrand, Marc Stähle, Julian Grund und Nils Krämer insgesamt sieben Raketen. Positiv: Kapitän Lavallee kehrte an die Bande zurück und unterstützte Arno Lörsch im Coaching, Konstantin Firsanov feierte nach Auszeit und Erkrankung ein starkes Comeback im EGDL-Trikot.

Dass die Gäste spielerisch das Heft schnell in die Hand nehmen würden, war zu erwarten. Vom ersten Wechsel weg setzten die Scorpions die Rockets unter Druck. Hannover kombinierte sich zu zahlreichen Torabschlüssen, scheiterte allerdings entweder an sich in Schüssen werfenden Raketen oder am stark aufspielenden Keeper Jan Guryca.

Im zweiten Drittel machte sich die spielerische Überlegenheit dann aber auch auf der Anzeigetafel bemerkbar. Zwar kämpfte die EGDL vorbildlich und verteidigte stark, dennoch fand der Oberliga-Spitzenreiter gleich drei mal eine Lücke: Tomi Wilenius (24.), Christoph Kabitzky (31.) und Fedor Kolupaylo (33.) schossen eine verdiente 3:0-Führung für die Scorpions heraus. Aber auch die Rockets sendeten ein wichtiges Lebenszeichen: Marc Zajic traf in Überzahl zum 1:3 (36.).

Apropos Überzahl: Die Scorpions, bis zum Spiel in Diez die beste Powerplay-Mannschaft der Liga, bissen sich in gleich neun Überzahlsituationen an den aufopferungsvoll kämpfenden Rockets die Zähne aus. Hannover sollte an diesem Abend keinen einzigen Treffer im Powerplay erzielen. 

Doch die Gastgeber wussten nicht nur defensiv zu überzeugen, sie ließen im letzten Drittel auch vorne die Tore folgen: Beim 2:3 durch David Lademann flog die Scheibe aus größerer Distanz an Freund und Feind vorbei in die Tormaschen (48.). Den Ausgleich kurz vor Schluss in doppelter Überzahl erzielte Routinier Steve Slaton im Nachsetzen (58.). Das 3:3 nach 60 Minuten, verbunden mit dem ersten Punktgewinn auf heimischem Eis, war ein dickes sportliches Ausrufezeichen der EGDL. Dass Hannover am Ende durch den Treffer in Overtime von Mario Valery Trabucco (61.) den Sieg fix machte, war auch aufgrund des Schussverhältnis von 63:16 verdient.

„Wir sind stolz, dass wir heute einen Punkt geholt haben“, sagte Rockets-Trainer Arno Lörsch. „Die Mannschaft hat ganz großartig gekämpft und sich einer Verletztenliste gestellt, die ich schon gar nicht mehr aufzählen kann. Wir haben uns den Punkt durch den Kampf absolut verdient. Das war ein tolles Statement der Mannschaft, die sich für eine fantastische Leistung belohnt hat.“ 

EG Diez-Limburg: Guryca (Busch) - Slaton, Seifert, Marek, Halbauer, Valenti, Wächtershäuser - Reed, Wellhausen, Zajic, Bruch, Matheson, Firsanov, Droick, Lademann, Maier, Lehtonen. 

Es fehlten: Lavallee, Wex, Pöpel, Hildebrand, Stähle, Grund, Krämer.

Schiedsrichter: Florian Feuerbach / Dennis Kiefer.

Zuschauer: Keine zugelassen.

Tore: 0:1 Tomi Wilenius (24.), 0:2 Christoph Kabitzky (31.), 0:3 Fedor Kolupaylo (33.), 1:3 Marc Zajic (36., Überzahl), 2:3 David Lademann (48.), 3:3 Steve Slaton (58., doppelte Überzahl), 3:4 Mario Valery Trabucco (61.)

Strafen: Diez-Limburg 18, Hannover 14 + 10 Trabucco / Schüsse: Diez-Limburg 16, Hannover 63.

Foto honorarfrei Nicole Baas // David Lademann