Spitzenreiter Halle holt am Heckenweg den Sieg

„Wir wollten es Halle von Anfang an schwer machen“, sagte Rockets-Trainer Jan Pantkowski. Und der Plan ging zunächst auf. „Das war ein sehr ausgeglichenes erstes Drittel“, sagte denn auch Bulls-Trainer Ryan Forster. Die Gäste waren mit ungewohnt kleinem Kader gegen Gastgeber mit gewohnt kleinem Kader angetreten, hatten jedoch immer noch jede Menge Qualität im Kader. Die EGDL muss das mit harter Arbeit kompensieren, was in den torlosen ersten 20 Minuten sehr gut gelang. 

Im zweiten Abschnitt wurde es dann jedoch vogelwild - ausgenommen ist der Führungstreffer für Halle, den Erik Gollenbeck nach einem Rockets-Scheibenverlust im eigenen Drittel (25.) erzielte. Als die Unparteiischen wenig später nach einem sauberen Check Paul König mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe zum Duschen schicken, war das Entsetzen groß bei den Rockets. König hatte seinen Gegenspieler mit der Schulter getroffen, musste aber wegen eines Kniechecks vom Eis. Einfach gesagt: eine Fehlentscheidung. Das Powerplay nutzte Roman Pfennings zum 2:0 (27.).

Unübertroffen waren dann jedoch die Verkettungen von Fehlentscheidungen der beiden Unparteiischen Sebastian Licau und David Cespiva in Minute 36: Nach einem Bandencheck von Lorenzo Valenti zettelten die Gäste mehrere Kämpfe an. Den ansehnlichsten führte Jordan King gegen Maurice Becker - eine ganze Weile lang ging es hin und her. Becker musste fünf Minuten auf die Strafbank, King gar nicht. Die Unparteiischen verwechselten wohl die Rückennummern. Den Bandencheck von Valenti bekam dann Wächtershäuser zugesprochen, der - weil er auch in einen Kampf verwickelt war - zwei 5-Minuten-Strafe kassierte und damit eine automatische Spieldauer. Michael Fomin durfte auch nicht mehr mitmachen, wegen eines „sonstigen“ Vergehens. Die nicht vorhandene Linie in den Entscheidungen war endgültig verschwunden.

Sportlich spielte Halle die Partie im letzten Drittel im Stile einer Spitzenmannschaft zu Ende - wenn auch mit besagtem kleinen Kader. Als Rockets-Trainer Jan Pantkowski dreieinhalb Minuten vor dem Ende den starken Jan Guryca für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, erarbeitete sich die EGDL noch einmal eine Drangphase. Doch in der 58. Minute traf Tatu Vihavainen ins leere Tor zum 3:0, Joonas Niemelä machte wenig später den Treffer zum 4:0-Endstand für Halle (60.).

„Wir haben die Qualität im Kader, auch in kleiner Besetzung ein solches Spiel zu gewinnen“, sagte Foster. „Aber ein Lob an Diez-Limburg. Die Rockets haben sehr stark gekämpft.“ Sein Gegenüber Jan Pantkowski kritisierte, „dass wir defensiv phasenweise zu passiv waren. Dadurch lassen wir zu viele Chancen zu. Wir haben gekämpft, aber am Ende hat es nicht gereicht, was mir natürlich leid tut für die Mannschaft.“ 

EG Diez-Limburg: Guryca (Busch) - Seifert, Shevyrin, Valenti, Bettahar, Wächtershäuser - Drover, King, Wellhausen, Lademann, Slaton, Richter, König, Lehtonen, Krymskiy.

Schiedsrichter: Sebastian Licau / David Cespiva.

Zuschauer: 168.

Tore: 0:1 Erik Gollenbeck (25.), 0:2 Roman Pfennings (27., Überzahl), 0:3 Tatu Vihavainen (58., empty net), 0:4 Joonas Niemelä (60.).

Strafen: Diez-Limburg 43, Halle 36.

Der Ausblick

Freitag, 20 Uhr: Hamburg vs EGDL

Sonntag, 18.30 Uhr: EGDL vs Hamburg

Foto Manuel Enderich / Niko Lehtonen beim Bully (Archivfoto)