Saison aufgearbeitet, Zukunft im Blick: Steve Themm bleibt eine Rakete

Ein Familienmitglied erkrankt. Du selbst fängst dir erst einen Virus ein und verletzt dich später auch noch. „Nebenbei“ musst du dich beruflich auf wichtige Prüfungen vorbereiten. Und weil das alles noch nicht reicht, packt der Eishockeygott auch noch einen entzündeten Blinddarm obendrauf. Jeder hätte verstanden, wenn Steve Themm gesagt hätte: Nach diesem Seuchenjahr ist Schluss mit Hockey. Und jeder hätte verstanden, wenn die Rockets nach diesem Jahr gesagt hätten: Wir suchen uns eine Alternative zu Steve Themm. Die EGDL und der Keeper aber haben sich gegenseitig Zeit gegeben: Zwei Wochen durchschnaufen. Und dann in aller Ruhe sprechen. Das Ergebnis: Themm und Diez-Limburg gehen diesen Weg weiter gemeinsam. Wohlwissend, dass es ein solches Seuchenjahr kein zweites Mal geben wird. Und dass da noch so viel mehr Potenzial in dem Keeper schlummert als wie das, was er über weite Strecken der abgelaufenen Saison abrufen konnte.

„Für mich war das eine ganz schwere Saison“, sagt Themm. „Natürlich war ich mit meiner Leistung nicht zufrieden. Ich hatte mir deutlich mehr vorgenommen. Viele Dinge haben das beeinflusst, in erster Linie im privaten und beruflichen Bereich. Aber ich bin hier, um im nächsten Jahr zu zeigen, was ich wirklich kann.“

Trotz seiner schwierigen Saison landete Themm in der Endabrechnung der Keeper der Regionalliga West auf dem siebten Platz - mit einem Gegentorschnitt von 3,68 (Schönfelder: 3,36). Damit lag er zum Beispiel vor den starken Torhüter-Duos aus Neuwied und Dinslaken, und auch vor dem oft gelobten Ken Passmann aus Neuss. Sein eigener Anspruch ist gleichwohl ein anderer: Themm möchte zu den besten Keepern der Liga gehören und seinem Team ein sicherer Rückhalt sein. Dass er genau das sein kann, hat er auch schon bei den Rockets phasenweise gezeigt. Nun gilt es, Konstanz in diese Leistungen zu bekommen.

„Wir haben uns sehr detailliert über die letzte Saison unterhalten“, sagt Rockets-Trainer Arno Lörsch. „Viele Dinge haben Steve zugesetzt und ihm verständlicherweise Kraft und Konzentration für Eishockey genommen. Wir alle wissen um seine Qualität. Natürlich war die Saison für ihn eine Durststrecke. Aber so schnell lassen wir uns nicht gegenseitig fallen.“

Themm sprühte in den Gesprächen mit Trainer und Vorstand schon wieder voller Tatendrang, hat bereits mit einem individuellen Sommertraining begonnen und will voll angreifen. „Dazu werden wir auch jetzt, wo viele Dinge aus der Vorsaison geregelt sind, die Trainingsintensität mit dem Team erhöhen“, sagt Lörsch. Mit einem Steve Themm in Normalform und Youngster Constantin Schönfelder dürften die Rockets über eines der stärksten Torhüter-Duos der Regionalliga West verfügen.