„Ein wichtiger erster Schritt, aber noch ein langer Weg“, sagte Pantkowski nach dem Spiel. Der Trainer hatte auf die Kölner Förderlizenzspieler verzichten müssen und auch Kevin Lavallee nicht aufgestellt, im Gegenzug gab es mit Tim Vogel, Mark Shevyrin und Leon Köhler gleich dreifache Unterstützung vom Kooperationspartner Bad Nauheim. Das Tor hütete erneut Louis Busch, der ein sehr gutes Spiel zeigte und sich zu einem wichtigen Rückhalt der Gastgeber entwickelte.
Bemerkenswert war jedoch, wie die gesamte Mannschaft auftrat. Pantkowski hatte angedeutet, dass er der Mannschaft mit einem klaren System mehr Sicherheit geben wollte. Und schon nach einer Trainingseinheit war zu erkennen, was der Trainer meinte. Dazu nahmen die Rockets auch das Körperspiel an, fuhren Checks zu Ende, zeigten sich plötzlich selbstbewusst in den Aktionen. Auf den ersten Blick war das Team kaum wiederzuerkennen.
Und selbst nach Rückschlägen blieb das Team fokussiert: Maurice Keil traf früh zur Erfurter Führung (3.). Und auf den Ausgleichstreffer von Alexander Seifert (8.) reagierten die Gäste mit dem Treffer zum 1:2 durch Enzo Herrschaft (11.). Doch die EGDL blieb stets dran, ließ sich nicht abschütteln, blieb spielfreudig und kam Sekunden vor der ersten Pausensirene zum wichtigen Ausgleich durch Leon Köhler (20.).
Ein starkes Drittel - so weit, so gut. Doch als die Black Dragons im zweiten Abschnitt auf 4:2 davonzogen durch Tore von Arnoldas Bosas (23.) und Felix Schümann (25.) drohte eine weitere Niederlage. Doch dieses Mal - siehe oben - lief es eben anders: Leon Köhler (31.) und Henry Wellhausen (33.) besorgten den Ausgleich, Mark Shevyrin (39.) die erstmalige Führung. Das brachte Rückenwind.
Bitter: Seifert verletzte sich Ende des zweiten Drittels, Shevyrin Anfang des dritten Drittels - beide mussten vorzeitig in die Kabine, Seifert mit einer Gesichtsverletzung gar ins Krankenhaus. Doch auch das brachte das Kollektiv EGDL an diesem Abend nicht aus der Fassung: Cheyne Matheson (53.) und Kyle Brothers (58.) erhöhten auf 7:4 und machten den Heimsieg am Heckenweg perfekt.
Ausrufezeichen hätte man nach diesem Abend hinter so viele Leistungen setzen können, aber neben einem dicken kollektiven Lob an das Team stachen einige Akteure hervor: Förderlizenzspieler Leon Köhler sprudelte voller Spielfreude, machte zwei Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. Louis Busch hielt nach dem vierten Gegentreffer den Kasten sauber und hatte damit entscheidenden Anteil am Sieg. Und Cheyne Matheson, der sein letztes Spiel für die EGDL machte vor seinem Wechsel zum Deggendorfer SC in die Oberliga Süd sammelte noch einmal beeindruckende 4 Punkte ein (1 Tor, 3 Assist) - weil er sich bis zum Schluss zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft stellte.
„Das war ein Spiel mit vielen Emotionen“, sagte Pantkowski. „Wir hatten das Spiel über weite Strecken im Griff, sind viel Schlittschuh gelaufen, haben die richtige Mentalität gezeigt. Wir werden nur sehr selten in dieser Liga die qualitativ bessere Mannschaft sein, aber wenn wir mit so viel Herz spielen, dann können wir auch als Außenseiter Erfolge einfahren. Es werden schwierige Zeiten kommen, es werden bessere Zeiten kommen - so ist das eben im Sport. Wichtig ist, dass wir uns stetig verbessern und weiter zusammenwachsen.“
EG Diez-Limburg: Busch (Stenger) - Seifert, Shevyrin, Valenti, Bettahar, Wächtershäuser, Ketter - Matheson, Köhler, Brothers, Lademann, Wellhausen, König, Lehtonen, Slaton, Krymskiy, Vogel.
Schiedsrichter: Mylius / Ruhnau.
Zuschauer: keine zugelassen
Tore: 0:1 Maurice Keil (3.), 1:1 Alexander Seifert (8.), 1:2 Enzo Herrschaft (11.), 2:2 Leon Köhler (20.), 2:3 Arnoldas Bosas (23.), 2:4 Felix Schümann (25.), 3:4 Leon Köhler (31.), 4:4 Henry Wellhausen (33.), 5:4 Mark Shevyrin (39.), 6:4 Cheyne Matheson (53.), 7:4 Kyle Brothers (58.).
Strafen: Diez-Limburg 10, Erfurt 14.
Der Ausblick
Sonntag, 19 Uhr: Hannover Scorpions vs EGDL
Foto: Tom Neumann