Pierre Wex: Rockets verabschieden verdienten Spieler

Rückblende: Im Winter der vergangenen Saison muss der ehemalige Rockets-Kapitän kürzer treten. Es bleibt einfach zu wenig Lebenszeit für zu viele Lebensaufgaben. „Wie die meisten wissen, arbeite ich im Unternehmen unserer Familie. Das bedeutet: Meine Woche hat nicht 40 Arbeitsstunden, sondern deutlich mehr“, sagt der 29-Jährige. „Ich war oft auch am Wochenende im Einsatz. In der Regionalliga war das noch machbar, weil ich immer recht fit war. Da haben wir auch mal mit etwas weniger als 100 Prozent ein Spiel gewonnen. Aber Oberliga - das ist einfach ein ganz anderes Niveau.“

Die Liga, da sind sich alle einig, ist so stark wie nie zuvor. „Um da mithalten zu können, muss man regelmäßig drei, vier Mal die Woche trainieren. Dazu braucht man Zeit zur Regeneration. Ich habe in der vergangenen Saison gemerkt, dass mein Vollzeit-Job und Eishockey, wie ich es betrieben habe, leider im Kombination so nicht mehr möglich sind. Ich bin meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht geworden. Es war einfach nur noch Stress und ich konnte den Sport nicht mehr genießen.“ 

Dazu kam natürlich auch die private Komponente: „Ich bin im Juli vergangenen Jahres Papa geworden. Unser kleiner Sohn hat unser Leben bereichert, aber natürlich investiert man auch da viel Energie. Durch die Arbeit und den Sport - nach dem Job ging es ins Auto und zum Training - habe ich meine Familie kaum noch gesehen. Ich wollte allen gerecht werden, konnte aber nie 100 Prozent für eine Sache geben.“ 

In diesem Sommer hat Pierre Wex seine Lebensgefährtin geheiratet. Viele ehemalige und aktive Rockets-Spieler und Verantwortliche waren dabei. Auch Vorstandsmitglied Willi Lotz, den eine Freundschaft mit Wex verbindet. „Pierre geht weiter konsequent seinen Weg in Job und Beruf. Und weil er die gleiche Konsequenz nicht mehr für den Sport auf diesem Niveau aufbringen kann, hat er sich dazu entschieden, nicht mehr für uns zu spielen. Mich beeindruckt die Art und Weise, wie reflektiert er durch das Leben geht. Er weiß genau, was er will und was nicht. Stellvertretend für die Rockets möchte ich ihm für seinen tollen Einsatz in all den Jahren für die EGDL danken. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Vereins auf und neben dem Eis beteiligt. Pierre und seine Familie sind jederzeit herzlich Willkommen am Heckenweg.“ 

„Mir fällt der Abschied natürlich nicht leicht“, sagt Wex. „Eishockey hat in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt. Ich hätte gerne nochmal vor unseren Fans gespielt und Danke gesagt. Sie sind mitverantwortlich dafür, wo wir heute stehen. Ich sehe die Entwicklung der Rockets sehr positiv und ich schätze sehr, dass der Verein mit gerade in der Anfangsphase meines Engagements hier sein Vertrauen geschenkt und mich auch in viele Entscheidungen mit eingebunden hat. Ich wünsche den Rockets viel Erfolg und nur das Beste. Die Mannschaft hat Charakter und viel Erfahrung. Wenn alle mitziehen, bin ich mir sicher, dass die Pre-Playoffs möglich sind.“

Und was passiert mit dem aktiven Spieler Pierre Wex? „Dazu kann ich momentan noch nicht viel sagen. Natürlich gab es schon Vereine, die mich kontaktiert haben. Aber ich muss mir genau anschauen, wie ich Job, Familie und Sport unter einen Hut bekommen kann. Wenn ich etwas mache, dann nur zu 100 Prozent.“