Oder doch noch das eine oder andere mehr? Einmal mehr zeigte die Partie: Die EGDL ist immer für eine Überraschung gut - zwischen positiver und negativer liegen manchmal nur Minuten.
3:0 nach dem ersten Drittel - der farblosen Niederlage in Dinslaken ließen die Rockets ein buntes erstes Drittel gegen Neuss folgen. Philipp Maier in Überzahl (4.), Konstantin Firsanov (9.) und Andre Bruch (20.) waren die Torschützen. Es hätte gut und gerne auch 4:0 oder 5:0 stehen können. Favoritenrolle angenommen und sauber umgesetzt.
Als die EGDL im zweiten Drittel nahtlos an diese Leistung anknüpfte waren die Zuschauer kurz davor, sich richtig wohl zu fühlen in diesem Spiel: Jamie Hill traf schnell zum 4:0 (22.). Es folgte jedoch eine jener Phasen, die diese Rockets einfach nicht aus den Klamotten bekommen in dieser Spielzeit. Unachtsam in der eigenen Defensive ließ man einen bis dahin völlig chancenlosen Gegner von 0:4 auf 3:4 herankommen - und das in der Rekordzeit von zwei Minuten. Andre Nelleßen (23.), Timothy Tanke (23.) und Maximilian Stein (25.) dürften sich wie im falschen Film gefühlt haben.
Team-Psychologe Stephan Petry setzte da noch keine besondere Maßnahme an wie etwa eine Auszeit, denn dafür war die EGDL doch eigentlich in den 22 Minuten zuvor viel zu überlegen gewesen. Und, siehe da: Die Rockets fanden nach dem Anschlusstreffer der Gäste schnell wieder in die Spur und spielten Neuss in der Folge mit fünf weiteren Toren alleine in diesem Drittel förmlich an die Wand.
Die neu formierten Sturmreihen - auch aufgrund des Ausfalls von Stürmer Tobias Schwab - teilten sich die Tore untereinander auf: Jeff Smith (29.), Florian Flemming (32.), Florian Böhm (34.), Andre Bruch (37.) und Philipp Maier (38.) erhöhten auf 9:3. Die EGDL war wieder in der Spur.
Im letzten Drittel wurde der ungefährdete Heimsieg verwaltet und mit Blick auf das schwere Auswärtsspiel in Soest am Sonntag mit leicht angezogener Handbremse nach Hause gebracht. Für die Gäste trafen David Bineschpayouh (53.) und Thorben Beeg (58.), für die EGDL waren Jamie Hill (54.) und Philipp Maier (59.) erfolgreich.
„Ein Sieg, standesgemäß in der Höhe“, sagte Rockets-Trainer Stephan Petry. „Wir hätten sogar noch mehr Tore schießen können, dürfen im Gegenzug aber natürlich keine fünf kassieren. Wie die fallen ist einfach nicht zu erklären, das darf nicht passieren. Dennoch war der Sieg nie gefährdet und alle haben heute Eiszeit bekommen. Klar ist aber auch, dass wir uns eine solche Phase wie bei den drei schnellen Gegentoren in Soest nicht leisten können. Wir müssen am Sonntag nachlegen, sonst war der Sieg gegen Neuss quasi nichts wert."
EG Diez-Limburg: Themm (Schönfelder) - Engel, Krämer, Emanuel Grund, Mörschler - Maier, Niestroj, Mainzer, Bruch, Firsanov, Wex, Küpper, Florian Flemming, Hill, Smith, Julian Grund, Böhm.
Schiedsrichter: Marc Stromberg.
Zuschauer: 222.
Tore: 1:0 Philipp Maier (4.,+1), 2:0 Konstantin Firsanov (9.), 3:0 Andre Bruch (20.), 4:0 Jamie Hill (22.), 4:1 Andre Nelleßen (23.), 4:2 Timothy Tanke (23.), 4:3 Maximilian Stein (25.,+1), 5:3 Jeff Smith (29.), 6:3 Florian Flemming (32.), 7:3 Florian Böhm (34.), 8:3 Andre Bruch (37.), 9:3 Philipp Maier (38.), 9:4 David Bineschpayouh (53.), 10:4 Jamie Hill (54.), 10:5 Thorben Beeg (58.,+1), 11:5 Philipp Maier (59.).
Strafminuten: Diez-Limburg 8, Neuss 16.
Der Ausblick
Sonntag, 20. Januar, 19 Uhr: Soester EG vs EGDL