Feines Tempo und zwei faire Teams, die einfach nur Eishockey spielen wollten : Der Abend begann schon mit einer Besonderheit: 4:47 Minuten lang vom Eröffnungsbully weg gab es keine einzige Unterbrechung im Spiel, ging es nur hin und her. Als die Partie das erste Mal unterbrochen wurde, hatten die Gäste mit einer der ersten Chancen durch Tim Brazda zur Führung getroffen (5.). Die schnelle Antwort der Rockets: Robert Sokol traf in Minute 6 zum 1:1-Ausgleich.
„Ich denke wir haben am Anfang zwei Mannschaften gesehen, die durchaus auf Augenhöhe waren“, sagte Ratingens Sportobmann Wilfried Tursch, der in Diez für Trainer Krystian Sikorski (Trainerlehrgang in Füssen) an der Bande stand. „Die Spielanteile waren ausgeglichen verteilt, alle waren recht flott unterwegs. Was mich besonders gefreut hat ist, dass wir ein sehr faires Spiel gesehen haben.“
Das blieb es über 60 Minuten, die Spielanteile gingen mit zunehmender Spieldauer aber auf das Konto der Gastgeber. Für die traf Philipp Maier im zweiten Drittel bereits nach 8 Sekunden zum 2:1. Noch in der gleichen Minute aber glich Dominik Scharfenort postwendend wieder aus (21.). Überhaupt blieben die Ice Aliens in ihren Offensivaktionen stets gefährlich, profitierten dabei aber immer wieder auch von zu offensiv-verliebten Raketen, die manchmal einfach einen Schritt zu wenig machten oder mit einfachen Fehlern den Gegner einluden. So wie beim Ausgleich zum 3:3 von Tom Giesen (33.), dem ein Wechselfehler vorausgegangen war. Zur zwischenzeitlichen Führung hatte zuvor Alexander Engel getroffen (22.).
Dennoch gelang es Diez-Limburg in dieser Phase, sich vorentscheidend abzusetzen. Tobias Schwab (35.) und ein stark aufspielender Philipp Maier (36.) schossen mit ihren Toren zum 5:3 erstmals eine Zwei-Tore-Führung heraus. Dazu trafen die Gastgeber gleich mehrfach Pfosten und Latte und ließen manchen Alleingang auf Ratingens Keeper Christoph Oster liegen. Alleine aber die Art und Weise, wie und mit welchem Tempo die Chancen herausgespielt wurden, ließ auf Tribüne und Spielerbank viele Rockets zufrieden mit dem Kopf nicken.
Zwar kamen die Gäste im letzten Drittel noch einmal durch Dennis Fischbuch (43.) auf 4:5 heran, doch für eine Wende sollte es nicht mehr reichen. Bitter für die ohnehin von Verletzungen geplagten Ice Aliens: Mit Hirsch und Müller verletzten sich in Diez zwei weitere Akteure, die in dieser Phase schon gar nicht mehr auf dem Eis standen. „Leider hat uns das Verletzungspech noch einmal richtig getroffen“, sagte Tursch. „Ich finde, dafür haben wir uns gut geschlagen. Glückwunsch aber an Diez-Limburg, der Sieg war natürlich verdient.“
Für die Gastgeber machten Alexander Engel (45.), Mark Corbett (46.) und Tobias Schwab (48.) den Heimsieg perfekt, der letzte Treffer der Partie zum 5:8 ging auf das Konto von Tim Brazda (59.) - einer der Aktivposten im Ratinger Spiel. „Ich habe eine deutliche Leistungssteigerung der Mannschaft gesehen“, freute sich EGDL-Trainer Jens Hergt. „Ab dem 3:2 haben wir das Spiel bestimmt. Und auch wenn wir acht Tore schießen, haben wir noch zu wenig aus unseren Chancen gemacht. Noch wichtiger ist aber, in die Köpfe reinzubekommen, dass wir defensiv noch besser stehen und arbeiten müssen. Und diese Arbeit beginnt bei den Stürmern. Offensiv sind wir sehr gut aufgestellt und machen unsere Tore, jetzt muss es aber auch nach hinten noch besser klappen. Daran werden wir weiter arbeiten.“
EG Diez-Limburg: Flemming (Schönfelder) - Engel, Corbett, Krämer, Emanuel Grund, Mörschler - Maier, Niestroj, Sokol, Mainzer, Bruch, Wex, Schwab, Gimenez, Julian Grund, Böhm (Es fehlten: Steve Themm, Konstantin Firsanov).
Schiedsrichter: Marc Stromberg.
Zuschauer: 224.
Tore: 0:1 Tim Brazda (5.), 1:1 Robert Sokol (6.), 2:1 Philipp Maier (21.), 2:2 Dominik Scharfenort (21.), 3:2 Alexander Engel (22.), 3:3 Tom Giesen (33.), 4:3 Tobias Schwab (35.), 5:3 Philipp Maier (36.), 5:4 Dennis Fischbuch (43.), 6:4 Alexander Engel (45.), 7:4 Mark Corbett (46.), 8:4 Tobias Schwab (48.), 8:5 Tim Brazda (59.).
Strafen: Diez-Limburg 4, Ratingen 12.
Der Ausblick
Freitag, 2. November, 20.30 Uhr: EGDL vs Neusser EV