Entschieden wird das Halbfinale am Dienstag in Hamm (20 Uhr) - der Ausgang ist nach dem starken Comeback der EGDL wieder völlig offen.
Den ersten Akzent der Partie setzte der Mann, der seit Wochen in überragender Form ist und der mit seinem Einsatz der ganzen Mannschaft als Vorbild dient: Andre Bruch. Was der Stürmer Spiel um Spiel auf dem Eis leistet, ist mitentscheidend dafür, dass dieses Team noch nicht in Badelatschen auf Malle am Pool sitzt. Bruch kämpft, ackert, stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft - und macht auch noch die ganz wichtigen Tore. So wie das 1:0 nach nicht einmal zwei gespielten Minuten.
Der Rest des ersten Drittels gehörte ebenfalls den Rockets, die jedoch nicht an das Schussglück von Freitagabend herankamen. Die EGDL setzte Akzente, hatte auch zahlreiche Chancen, verpasste es aber, das zweite oder dritte Tor nachzulegen. Und weil man Hamm nie ganz aus dem Spiel nehmen kann, hatten auch die Gäste Chancen - aber sie scheiterten immer wieder an Steve Themm, der erneut im EGDL-Kasten eine herausragende Leistung abrufen konnte.
Im zweiten Abschnitt wurde es dramatisch und kurios: Zunächst hämmerte Tobias Schwab mit unglaublicher Wucht und Präzision die Scheibe in Überzahl von der blauen Linie zum 2:0 unter die Torlatte (21.). Es folgten drei weitere Strafen gegen Hamm in diesem Drittel - und unglaubliche drei Tore der Gäste in Unterzahl: Kevin Thau (26.) und Kevin Orendorz (36., 40.) drehten in numerischer Unterlegenheit das Spiel. Nur zu gerne spricht man bei einem Tor in Unterzahl von einem ganz wichtigen Momentum, mit dem du ein Spiel drehen kannst. Gleich drei solcher Nackenschläge zu verdauen war nun die Aufgabe der Rockets im letzten Drittel.
Und wie antworteten die Gastgeber, die mal wieder mit dem Rücken zur Wand standen? Mit einem eiskalten 4:0 im letzten Drittel. Konstantin Firsanov (42., ÜZ) und Andre Bruch mit seinem zweiten und dritten Tor des Abends (43., 55.) brachten die Rockets mit 5:3 in Führung. Die Gastgeber überstanden zudem eine Unterzahlsituation nach einer Spieldauerstrafe und eine phasenweise doppelte Unterzahl unbeschadet. Als Hamm minutenlang mit seiner Paradereihe auf dem Eis stand und den Keeper für einen weiteren Feldspieler gezogen hatte, schob Jamie Hill die Scheibe zum 6:3-Endstand ins leere Tor.
„Man merkt mir meinen Ärger sicherlich an“, sagte Hamms Trainer Ralf Hoja nach dem Spiel. „Wir haben schlecht begonnen, bekommen das Spiel dann in den Griff und schenken es einfach weg. Glückwunsch an Diez-Limburg, ihr habt den Sieg heute viel mehr gewollt als wir und zurecht gewonnen - ohne Wenn und Aber.“
„Die drei Gegentore in Überzahl haben natürlich an der Moral gekratzt“, sagte Rockets-Trainer Stephan Petry. „Aber wir haben uns gesagt: Hey, wir haben nichts zu verlieren. In Hamm haben wir ein brutales erstes Drittel gespielt. Lasst uns jetzt ein brutales letztes Drittel spielen. Das haben die Jungs dann auch getan. Wir haben eiskalt zugeschlagen und freuen uns jetzt auf Dienstag.“
EG Diez-Limburg: Themm (Schönfelder) - Engel, Krämer, Emanuel Grund, Mörschler - Maier, Niestroj, Mainzer, Bruch, Firsanov, Wex, Schwab, Benker, Florian Flemming, Hill, Smith, Julian Grund, Böhm.
Schiedsrichter: Daniel Melcher / Jan Breckenfelder.
Zuschauer: 411.
Tore: 1:0 Andre Bruch (2.), 2:0 Tobias Schwab (21., ÜZ), 2:1 Kevin Thau (26., UZ), 2:2 Kevin Orendorz (36., UZ), 2:3 Kevin Orendorz (40., UZ), 3:3 Konstantin Firsanov (42., ÜZ), 4:3 Andre Bruch (43.), 5:3 Andre Bruch (55.), 6:3 Jamie Hill (59., empty net).
Strafminuten: Diez-Limburg 6 plus 25 Firsanov, Hamm 18 plus 10 Orendorz.
Der Ausblick
Dienstag, 12. März, 20 Uhr: Hamm vs EGDL, Halbfinale, Spiel 5