Marius Riedel: „Haben mega engagiert gespielt“

Doch Riedel würde sich niemals über diesen Umstand beschweren, machte auch gegen den Spitzenreiter das Beste aus der Situation. Im Tor gönnte er Jan Guryca eine Pause, für ihn stand Tim Stenger zwischen den Pfosten. Vorweggenommen: Stenger machte ein saustarkes Spiel und verhinderte eine höhere Niederlage. Und auch in den Reihen, die in der Konstellation noch nie zusammengespielt hatten, improvisierten die Rockets erneut. Verteidiger Max Droick etwa lief in der dritten Sturmreihe auf, Nils Krämer stand erstmals im Kader.

Dass die Partie zunächst dennoch den erwarteten Verlauf nahm, lag an der Treffsicherheit von Robert Peleikis (7.) und Fedor Kolupaylo (17.), die eine 2:0-Führung für die Scorpions herausschossen. Die Gäste, mit vier kompletten Angriffsformationen und fünf Verteidigern angereist, wurden vom Ergebnis her ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Rockets aber zeigten schon da einen sehr engagierten Auftritt und setzten die Vorgabe des Trainers sehr gut um, in der eigenen Zone aggressiv zu verteidigen und vorne Scheiben aufs Tor zu bringen.

Lediglich im zweiten Abschnitt gab es eine Phase, in der die Scorpions phasenweise deutliche Vorteile hatten bei den Spielanteilen und den Abschlüssen. Die Rockets warfen sich in unzählige Schüsse und blockten so zahlreiche Versuche, dazu parierte Stenger einige Hochkaräter. Bei den Treffern von Mike Glemser (26.) und Christoph Höhenleitner (28.) war allerdings auch er machtlos. Das Pendel schlug klar in Richtung Hannover aus.

Doch dann belohnte sich die EGDL endlich auch offensiv für den gezeigten Einsatz: Kyle Brothers im Nachsetzen nach starker Vorarbeit von Dominik Patocka (29.) und Alexander Seifert (31.) sendeten zwei Lebenszeichen und verkürzten auf 2:4. Und auch, als der Ligaprimus im letzten Drittel in Überzahl durch Patrick Schmid auf 5:2 erhöhte (50.), gaben die Gastgeber nie auf. Marc Zajic verkürzte auf 3:5 (51.), weitere Treffer lagen in der Luft – wollten aber leider nicht mehr fallen. Als Riedel alles auf eine Karte setzte, traf Tomi Wilenius zum 6:3-Endstand ins leere Rockets-Tor.

„Ich habe Hannover phasenweise natürlich besser gesehen, die haben viel mehr Qualität als wird. Aber wir haben heute mega engagiert gespielt“, lobte Marius Riedel seine Mannschaft. „Im ersten Drittel ist es relativ ausgeglichen, im zweiten Drittel schießen wir mehr auf das Tor, im letzten Drittel sogar doppelt so oft wie Hannover. Klar, da waren auch Überzahl-Situationen dabei, aber ich habe uns hinten raus fast sogar besser gesehen als die Scorpions mit unserem kleinen Kader. Wir belohnen uns halt – wie zuvor schon – wieder nicht in den Spielen gegen die guten Mannschaften. Vorne hat uns vielleicht auch ein bisschen das Scheibenglück gefehlt. Aber auf die Leistung lässt sich aufbauen.“

EG Diez-Limburg: Stenger (Guryca) – Valenti, Seifert, Marek, Halbauer, Pöpel, Slaton, Krämer, Wächtershäuser – Brothers, Fearing, Zajic, Patocka, Wellhausen, Lademann, Firsanov, Lehtonen, Droick.

Schiedsrichter: Patrick Mylius / Svenja Strohmenger.

Zuschauer: keine zugelassen.

Tore: 0:1 Robert Peleikis (7.), 0:2 Fedor Kolupaylo (17.), 0:3 Mike Glemser (26.), 0:4 Christoph Höhenleitner (28.), 1:4 Kyle Brothers (29.), 2:4 Alexander Seifert (31.), 2:5 Patrick Schmid (50., Überzahl), 3:5 Marc Zajic (51.), 3:6 Tomi Wilenius (60., empty net).

Strafminuten: Diez-Limburg 6, Hannover 14 / Schüsse Diez-Limburg 45, Hannover 37.

Foto Die Knipserin / EGDL-Keeper Tim Stenger / Patrick Schmid beim Treffer zum 5:2