„Zwei Mal in Folge Meister zu werden ist schön, aber drei Mal wäre noch schöner. Und genau dafür komme ich jetzt zur EGDL“, sagt der 23-Jährige, der für die Rockets mehr sein wird als „nur“ ein Keeper. Stenger komplettiert mit Jan Guryca, der vom Zweitligisten aus Bad Nauheim an die Lahn wechselt, das Torhüterduo der EG Diez-Limburg.
Als der Meister aus Herford dieser Tage den Abgang von Stenger vermeldete, da wurde schon in den Kommentaren deutlich, welch tollen Fang die Rockets gemacht haben: „Teamplayer vom allerfeinsten.“ „Sehr, sehr schade.“ „Echt guter Typ. Schade, dass er geht.“ Stenger, der aus dem Nachwuchs der Jungadler aus Mannheim stammt und dort 2009/10 Deutscher Meister mit den Schülern wurde, war im Laufe der Saison 2017/18 von den Luchsen Lauterbach nach Herford gewechselt und hatte sich dort als Back-up in den Dienst der Mannschaft gestellt.
„Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein absoluter Teamplayer bin“, sagt Stenger. „Es ist nicht entscheidend, ob ich spiele oder nicht, sondern was das Beste für die Mannschaft ist. Einen solchen Menschen und Sportler wie Jan Guryca vor sich zu haben pusht mich nur noch mehr. Ich werde viel von ihm lernen können, kenne aber auch meine Rolle als Konkurrent. Auf dem Papier ist Jan die logische Nummer eins, aber ich werde ein starker Rückhalt sein für das Team. Die Mannschaft und die Fans sollen wissen und spüren: Wir haben zwei starke Goalies. Und egal, wer da im Tor steht, wir müssen uns keine Sorgen machen.“

Stenger, der unter anderem Familienangehörige in Koblenz wohnen hat, entschied sich aus unterschiedlichen Gründen für die Rockets und gegen andere Angebote aus der Regionalliga: „Ich sehe hier die sportliche Perspektive und spüre, dass hier etwas wachsen wird. Mit Frank Petrozza und Arno Lörsch hat der Verein zwei sehr, sehr kompetente Leute an Bord. Dazu sind die Grund-Brüder und Pierre Wex richtig gute Kumpels aus Lauterbach, mit denen ich auch den Sommer über zu tun habe. Für mich gab es bei dem Angebot aus Diez-Limburg nichts zu überlegen. Hier gibt es Potenzial und Ambitionen, hier wollte ich hin.“
Wenngleich Stenger unterstreicht: „Potenzial gab es hier ja auch schon in den Vorjahren. Für uns in Herford waren die Rockets letzte Saison mit dem Kader Favorit auf die Meisterschaft. Aber mir ist als Gegner sofort der Unterschied aufgefallen: Bei uns auf der Bank hat ein Vulkan pausenlos Feuer gegeben, auf der anderen Seite fühlte es sich eher wie auf einer Beerdigung an. Da kam nicht viel rüber, da war bei allem Potenzial kein Feuer. Ich bin mir sicher, da wird nächste Saison ein ganz anderer Wind wehen.“
Bindeglied zwischen Nachwuchs und Senioren
Stenger wird bei den Rockets jedoch nicht nur selbst spielen, sondern auch ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Und auch hier hat der 23-Jährige klare Ansichten - ganz im Sinne des Vereins: „Ich werde im Nachwuchs mitarbeiten und versuchen, für die Kinder ein Bindeglied zu sein zur ersten Mannschaft.“ Der Keeper ist im Besitz einer Trainer-C-Lizenz und hat in der vergangenen Saison im Nachwuchs des Nord-Oberligisten Hannover Indians gearbeitet. „Ich werde auch in Schulen und Kindergärten gehen und unseren Sport und die Rockets dort präsentieren“, sagt Stenger. „All dies wird in enger Abstimmung mit dem Sportlichen Leiter Arno Lörsch passieren, zu dem der Kontakt nach meiner Zeit in Lauterbach nie abgerissen ist.“
„Ich habe mit Tim sehr intensiv über die neue Saison und seine Rolle gesprochen“, sagt EGDL-Trainer Frank Petrozza. „Grundsätzlich schaue ich nicht auf Namen, die Leistung zählt. Keeper spielen dabei eine ganz wichtige Rolle, sie haben mit ihrer Ausstrahlung eine ganz wichtige Verantwortung für das Team. Wenn du weit kommen willst, dann brauchst du zwei starke Keeper. Tim ist menschlich und sportlich ein absoluter Gewinn, von dem ich mir einen gesunden Konkurrenzkampf wünsche mit Jan. Ich bin mir sicher, die beiden werden ein starker Rückhalt sein.“
Der aktuelle Kader
Tor: Jan Guryca, Tim Stenger.
Verteidigung: Nils Krämer, Jan Naumann.
Sturm: Andre Bruch, Pierre Wex, Julian Grund, Philipp Maier, Tobias Schwab, David Lademann, Pablo Gimenez.
(Fotos feyerdragon pic art)