Erfahrener Verteidiger für die Rockets: Marius Pöpel feiert sein Comeback

Einer, der in den vergangenen vier Jahren – obwohl als Robuster Defender bekannt – keine einzige Strafe kassiert hat. Die Kritiker werden sagen: Na klar, er hat ja auch nicht gespielt. Die Optimisten werden sagen: So fit wie der ist, hilft er dir auch nach vier Jahren Pause sofort. Die Rede ist von Marius Pöpel, 30 Jahre, ausgebildet und beheimatet in Bad Nauheim. Der Verteidiger kehrt jetzt zurück auf das Eis und schließt sich dem Neu-Oberligisten EG Diez-Limburg an.

„Eishockey ist wie Fahrrad fahren – das verlernst du nicht“, sagt Marius Pöpel, der sich vor vier Jahren ganz bewusst entschieden hatte, nach vielen Jahren in der Oberliga dem Eishockey den Rücken zu kehren. In der Saison 2012/13 wurde er mit den Roten Teufeln aus Bad Nauheim Oberliga-Meister, er spielte in der gleichen Klasse auch schon für Hamm, Duisburg und Weiden. Doch nach der Saison 2015/16 war erst einmal Schluss. „Für mich stand meine berufliche Entwicklung absolut im Fokus.“ Pöpel absolvierte eine dreijährige Ausbildung zum Physiotherapeuten, legte erfolgreich sein Staatsexamen ab und arbeitete zudem als Personal Trainer. Wenn einer fit ist, dann er.

„Ich habe nach dem Eishockey sieben Mal die Woche trainiert. Natürlich war es damals kein leichter Schritt, sich vorerst gegen Eishockey zu entscheiden. Schon mein Vater und mein Onkel haben damals unter anderem in Bad Nauheim gespielt.“ Die Frage „Fußball oder Eishockey“ stellte sich in Marius‘ Kindheit nie – die Antwort war immer Eishockey. Und auch der Fokus auf seine Ausbildung und die Fitness tat ihm sehr gut, doch irgendwann merkte der 30-Jährige: „Es fehlt was. Ich brauche wieder ein Ziel. Ich brauche wieder die Kabine und eine Mannschaft. Ich brauche wieder Eishockey.“


Als die Rockets dann in diesem Sommer den Schritt in die Oberliga gingen, kamen bei Pöpel die finalen Puzzleteile zusammen. Er könnte wieder auf Oberliga-Niveau spielen und parallel weiterhin in Bad Nauheim arbeiten. Und er würde wieder mit Freunden und ehemaligen Weggefährten wie Kevin Lavallee oder Pierre Wex zusammen auf dem Eis stehen. „Die Sehnsucht nach Eishockey und Wettbewerb hat gesiegt. Deshalb feiere ich bei den Rockets mein Comeback.“

Für den Neu-Oberligisten – Achtung, es könnte sich wiederholen – ein echter Glücksgriff. „Marius ist ein absolut etablierter und erfahrener Spieler“, sagt EGDL-Trainer Arno Lörsch. „Wer ihn schon mal auf dem Eis hat spielen gesehen, der weiß, was wir da bekommen. Einen, der da hin geht, wo es auch mal wehtut. Der keinen Zweikampf scheut. Eine Komponente, die wir dringend brauchen werden. Das ist ein Spieler, gegen den du nicht in den Zweikampf möchtest. Und Marius ist zudem ein Spieler, der die jungen Verteidiger führen kann. Dass er vier Jahre pausiert hat, ist für mich überhaupt kein Faktor. Wer ihn kennt, der weiß, wie fit er ist. Und um wieder reinzukommen, dafür ist die Vorbereitung ja da.“

Pöpel selbst steht bereits jetzt zwei Mal die Woche auf dem Eis. „Fühlt sich gut an. Die Eishockey-spezifischen Dinge waren schnell wieder da. Sicherlich fehlt es noch an der Sprint-Ausdauer, aber die wird auch wiederkommen. Ich bin ein Spieler, der gerne hart und intensiv die Zweikämpfe führt. Ich gehe keinem Gegner aus dem Weg, blocke die Schüsse und setze körperliche Akzente. Und darauf freue ich mich jetzt schon extrem. Es würde mich wahnsinnig freuen, wenn ich der Mannschaft dabei helfen könnte, wie wir vielleicht an einem Play-off-Platz kratzen. Mein Ehrgeiz ist jedenfalls riesig und ich kann es kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht.“

Marius Pöpel bei Eliteprospects

Marius Pöpel bei RODI DB

Aktueller Kader EGDL Saison 2020/21

Tor: Jan Guryca, Tim Stenger, Louis Busch.

Verteidigung: Alexander Seifert, Steve Slaton, Tim Marek, Marius Pöpel, Lorenzo Valenti, Maximilian Droick.

Sturm: Kevin Lavallee, RJ Reed, Cheyne Matheson, Niklas Hildebrand, Gleb Berezovskiy, Andre Bruch, David Lademann, Philipp Maier, Henry Wellhausen, Niko Lehtonen.