Arno Lörsch: „Ich möchte einen Impuls setzen!“

„Wir haben ein gemeinsames Ziel, das weit über die aktuelle Saison hinaus geht“, sagt Lörsch. „Ich habe immer gesagt: Wenn Eishockey, dann nur noch in Diez-Limburg. Wenn ich hier irgendwann keinen Posten mehr habe, dann werde ich mich vom Eishockeysport verabschieden.“ Dass er nun seinen Platz an der Bande räumt, kommt zwar überraschend, ist aber das Ergebnis einer intensiven Situations-Analyse des Trainers. „Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten viel für die Mannschaft bewegt. Wir haben zusätzliche Trainingseinheiten eingeführt. Wir haben das spielende Personal weiterentwickelt. Wir haben mit Marius Riedel einen A-Lizenz-Inhaber dazugewonnen, der mittwochs mit der Mannschaft intensives Skill-Training durchgeführt hat und auch sonst nah dran war am Team.“

Und dennoch fehlte dem Trainer zuletzt bei seiner Mannschaft der letzte Funken. Lörsch beschäftigte sich daher intensiv mit der Frage: „Wie wäre es denn, wenn ich als Trainer einen Impuls setze? Ich bin nur ein kleines Zahnrad in der Kette, nur ein kleiner Teil des Gesamtkonstrukts. Auch ich habe mich dem sportlichen Erfolg der Mannschaft unterzuordnen. Und wenn ich vereinzelt als Grund für fehlende Leistung oder Ergebnisse gesehen werde, vielleicht auch von dem einen oder anderen Spieler, dann ist es höchste Zeit, dieses Alibi aus der Welt zu schaffen.“

Lörsch hatte die Mannschaft zuletzt auf einen beeindruckenden Kurs geführt, das Team auf einem Pre-Playoff-Platz gefestigt. „Es gilt jetzt alle Kräfte zu mobilisieren. Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, mit dem Team die Playoffs zu erreichen. Alle müssen jetzt ihr Bestes geben. Denn wir haben als Aufsteiger eine sehr große Chance, den Sprung in die Playoffs zu schaffen.“

„Arno, hier schmeißt dich keiner raus!“ hatte der Vorstand auch am Montag noch einmal deutlich gemacht, dass man mit Lörsch die Saison zu Ende spielen möchte. Doch am Ende intensiver Gespräche konnte der EGDL-Vorstand auch die Beweggründe des Trainers nachvollziehen. Für den Rest der Saison wird nun Marius Riedel den Posten des Cheftrainers übernehmen. Der A-Lizenz-Inhaber ist hauptberuflich als Vereinsbetreuer bei der DEL2 angestellt, dort für die Standort- und Talententwicklung zuständig. Riedel hat unter anderem im Nachwuchs des Mannheimer ERC und als Co-Trainer der U18-Nationalmannschaft der Frauen Erfahrungen im Coaching gesammelt.

Bis zum Saisonende wird er nun die Rockets führen, danach wird er in seine Funktion bei der DEL2 zurückkehren, der der Verein ausdrücklich dafür dankt, dass sie dem Engagement von Riedel bei der EGDL zugestimmt hat. „Arno hat in allen Belangen unser vollstes Vertrauen“, sagt Vorstandsmitglied Willi Lotz. „Auch wenn er uns von diesem Weg wirklich erst überzeugen musste, können wir seine Beweggründe verstehen und nachvollziehen. Er stellt sich einmal mehr in den Dienst des gesamten Vereins, das verdient höchsten Respekt.“

„Diese Maßnahme ist keine Ich-Lösung, sondern eine Wir-Lösung“, unterstreicht Lörsch, der sich ganz bewusst zu einem Schritt in den Hintergrund entschieden hat. Nah dran bleiben am Geschehen rund um das Team und den Verein wird er dennoch. Zudem machte der Sportliche Leiter eine Ankündigung, die viele freuen wird: „Ich komme gerne ab und zu auch mal bei Sprade TV als Co-Kommentator ans Mikrofon.“ Lörsch ist und bleibt eben eine Rakete - und das zu 100 Prozent.