Die Rockets trafen im Benefizspiel #fürgerrit auf das Team Gerrit mit zahlreichen aktiven Spielern (unter anderem mit Nikolai Varianov, Pierre Kracht, Felix Zerbe) und Eishockeylegenden wie Tino Boos, Mirko Lüdemann, Till Feser und Co. Entschieden wurde die Partie im Penaltyschießen - mit dem besseren Ende für das Team Gerrit. Die Gewinner standen allerdings schon viel früher fest: der kleine Gerrit und der Eishockeysport. Der an einem seltenen Gendefekt leidende Vierjährige aus Diez hatte beim Eröffnungsbully den Puck geworfen und damit das Spiel symbolisch eröffnet.
„Trainer, was machen wir?“ Gerade war die Schlusssirene ertönt, auf der Anzeigentafel stand ein unterhaltsames 8:8. Doch Tino Boos wollte mehr und hatte einen klaren Plan, als er Rockets-Trainer Jens Hergt anblickte und man sich schnell einigte: Penaltyschießen, jeder drei! Pierre Kracht entlockte das zunächst ein „Was? Echt?“ Der Stürmer der Pegnitz Ice Dogs aus der Bayernliga hatte „Wir spielen weiter, drei gegen drei“ verstanden. Es gab dann aber „nur“ ein Penaltyschießen, im dem es kam, wie es kommen musste: Ex-Nationalspieler Tino Boos lief zum entscheidenden Penalty an und verwandelte mit all seiner Klasse eiskalt zum entscheidenden 9:8 für das Team Gerrit.
Die Klasse der „Gäste“ hatte sich schon im ersten Drittel angedeutet: Pierre Kracht (2.), Stefano Rupp auf Vorarbeit von Mirko Lüdemann (14.) und Mihail Berezhnoi trafen drei Mal für das Team Gerrit. Auf der Gegenseite hatte bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Jakub Zdenek (3.) getroffen. EGDL-Trainer Jens Hergt hatte drei Reihen zusammengestellt, die in Ansätzen schon ganz gut kombinierten, die manchmal aber - dem Anlass angepasst - zu verspielt agierten. „Aber das war auch der Plan“, sagte Hergt. „Wir wollten die Jungs einfach mal spielen lassen. Für uns war das heute das erste Mal Fünf-gegen-Fünf auf dem Eis, denn im Training haben wir bisher an anderen Dingen gearbeitet.“
Beim Team Gerrit hatte Andris Bartkevics als Trainer den wohl angenehmsten Job des Abends: „Die Jungs haben sich die Reihen quasi selbst zusammengestellt. Da ging es mehr um Freundschaften und wer miteinander spielen wollte als wirklich um sportliche Gesichtspunkte“, sagte der Mann mit Hut (als solcher ist er in der Eishockeyszene bekannt), der in Diez aber ohne Hut an der Bande stand. „Das ist ein Punktspielhut“, flachste Bartkevics. „Den habe ich nur bei Pflichtspielen an.“ Vielleicht ja auch, wenn sich die Rockets und der Team-Gerrit-Trainer diese Saison wiedersehen: Bartkevics trainiert den Nord-Regionalligsten Nordhorn, beide Teams treffen im Norddeutschen Pokal aufeinander.
Im zweiten Drittel deutete die EGDL ein erstes Mal an, welche spielerische Klasse im Team steckt. Der Abschnitt ging mit 4:2 an die Rockets, für die Mark Corbett (22.), Pierre Wex (23.), Florian Böhm (25.) und Tobias Schwab (26.) trafen. Der gut aufgelegte Diezer Ralf Groos, der an diesem Abend zunächst im Tor von Team Gerrit stand, machte nach 30 Minuten Platz für Felix Zerbe von den Ratinger Ice Aliens. Auf der Gegenseite trafen erneut Kracht (22.) und Berezhnoi (32.) für die All Stars, nach dem zweiten Drittel stand es 5:5.
Am ausgeglichenen Spielstand sollte sich auch im letzten Abschnitt nichts mehr ändern: Gerrits Mannen zogen zunächst durch Tore von Kracht (45., 55.) und Martin Williams (48.) davon, wurden aber von Florian Böhm (53.), Philipp Maier (54.) und Mark Corbett (57.) wieder eingefangen. Die Zuschauer hatten 16 feine Tore gesehen und bekamen als Zuschlag noch das Penaltyschießen - mit dem starken Finish von Tino Boos und Co.
„Es war doch ganz schön anstrengend“, lachte Mirko Lüdemann nach seinem Gastspiel in Diez. „Ich bin es halt doch nicht mehr so gewohnt und das war heute echt ein hohes Tempo, muss ich sagen. Die Spiele, die ich zuletzt noch so gemacht habe, waren da eher gemütlich. Aber es hat Spaß gemacht den Motor mal wieder frei zu blasen, an die Grenze zu gehen und zu schauen, wie weit es noch geht. Ich denke, es war für alle ein tolles Spiel.“
Und während Mirko Lüdemann anschließend noch Autogramme gab und für Selfies zur Verfügung stand, zog mit Steven Richter auch der Stiefvater von Gerrit ein bewegendes Fazit: „Im Namen meiner ganzen Familie, insbesondere unserem kleinen tapferen Helden und Kämpfer Gerrit, möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Ein toller Abend, der ohne die EG Diez-Limburg nicht möglich gewesen wäre. Danke für die Unterstützung und die tollen Stunden mit den Rockets.“